Siegener Zeitung, 22.11.2005

"Zwanzig Jahre Geben und Empfangen"

Deutsch-Indonesische Gesellschaft feierte mit vielen Freunden und Gästen Geburtstag

Indonesisches "Feeling" erlebten am Wochenende die Mitglieder und Gäste der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Südwestfalen (DIG). Während draußen der nasskalte Herbstnebel das Regiment führte, bot die DIG aus Anlass ihres 20-jährigen Bestehens im Bürgerhaus Eisern ein licht- und wärmedurchflutetes Kulturprogramm. Mit dabei war als Ehrengast außer Siegens Bürgermeister Ulf Stötzel u.a. der indonesische Generalkonsul Mohammad Abduh Dalimunthe, der sich zuvor in der Eiserner Kapellenschule ins Goldene Buch der Stadt Siegen eingetragen hatte.

DIG-Vorstandsmitglied und Moderator Otto Abt wies in seiner kurzen Begrüßung auf die vielfältige Arbeit der Gesellschaft in zwei Jahrzehnten hin: "20 Jahre DIG in Siegen. 20 Jahre Brückenschlag zu Menschen verschiedener Kulturen, 20 Jahre Geben und Empfangen. Darüber freuen wir uns in Dankbarkeit." Der Generalkonsul wies auf die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern hin und wünschte der DIG eine weitere erfolgreiche Arbeit.

Bürgermeister Ulf Stötzel verwies auf die kulturellen Begegnungen im Siegerland. 138 Nationen lebten auf dem Boden der Stadt Siegen, und der Besuch des Generalkonsuls sei ein "neuer Anknüpfungspunkt in den internationalen Beziehungen der Stadt". Stötzel würdigte auch die Arbeit der DIG, deren Stärke sich spätestens bei der Tsunami-Katastrophe gezeigt habe. Seinerzeit habe die DIG mit großen Geld- und Sachspenden den Opfern vor Ort helfen können.

Dem familiären Charakter der Feier entsprechend, ließ die DIG Gästen und Mitgliedern viel Raum für persönlichen Austausch. Begleitet wurde diese "internationale Begegnung" von freundlichem indonesischem Flair. Der international geschätzte Solotänzer Lantip Kuswala Daya führte zwei traditionelle javanische Hoftänze auf - "ein Event, das selbst für Indonesier sehr selten ist", betonte Otto Abt in seiner Moderation. Er wies darauf hin, dass Lantip kuswala Daya nicht nur an den besten Hochschulen des Landes ausgebildet worden sei, sondern auch bei klassischen Tanzmeistern der javanischen Königshöfe gelernt habe.

Damit sei er ein Wahrer der Tradition. Nicht touristenwirksame Folklore erwartete also die Zuschauer, sondern ein kostbares Stück javanischer Kultur, der es besonders um das Erlangen "ausgeglichener Harmonie" gehe, so Abt.

Zwischendurch konnten sich die Gäste an einem großen Büfett mit indonesischen Spezialitäten stärken. Das wurde eingeleitet mit der Tumpeng-Zeremonie, mit der auf einem symbolischen Reisberg noch heute der Segen des Himmels erbeten wird.


Westfälische Rundschau, 21.11.2005

Die Spitze des Reisberges für Alt-Bürgermeisterin Hilde Fiedler

Mit der Spitze des Reisberges, einem Tumpeng, wurde im Rahmen der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Südwestfalen im Bürgerhaus Eisern Siegens Alt-Bürgermeisterin Hilde Fiedler ausgezeichnet. In Java ist es auch heute noch üblich, vor dem Essen um den Segen des Himmels zu bitten. Da nach javanischem Glauben die Götter auf den Spitzen der Berge zu finden sind, ziehen feierliche Prozessionen mit Opfergaben alljährlich die Berge hinauf. "Wir haben es heute Abend etwas einfacher, wir holen uns den Berg in den Saal", erläuterte Otto Abt, Mitbegründer der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft, den Gästen diese Tumpeng-Zeremonie. Die Spitze des Reisbergs gilt als heilig und wird einem besonders verehrten Gast zuteil. Zuvor hatten sich Generalkonsul Mohammad Abduh Dalimunthe und der indonesische Startänzer Lantip ins Goldene Buch der Stadt Siegen eingetragen.


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